Die königliche Landschaft
In den nordseeländischen Wäldern kann man noch immer die schnurgeraden Jagdwege sehen, die sich in regelmäßigen Sternen schneiden und die die Wälder in große Dreiecke aufteilen. Die Wege wurden von Christian dem V. im 17. Jahrhundert für die Parforcejagd geschaffen.
Kurz nachdem Christian der V. den Thron als Dänemarks absolutistischer König 1670 übernommen hatte, errichtete er einen Zaun um das heutige Jægersborg Dyrehave und Hegn. In den Jahren um 1680-1690 erweiterte Christian der V. sein Parforcejagdterritorium, als er Gribskov und Store Dyrehave mit kilometerlangen Jagdwegen ausstattete.
Die Jagdwege machten es möglich, sich schnell durch den ansonsten unwegsamen Wald zu bewegen, ohne sich zu verirren oder sich zu verletzten. Schaut man auf eine Landkarte von Nordseeland, wird man überrascht von der Geometrie des Wegesystems. Die Waldlandschaft ist echter Barock in einer großen Scala, bewusst geplant als Ausdruck für die göttliche Größe des absolutistischen Königs.
Die königlich-dänische Parforcejagd wurde 1777 beendet. Seit diesem Jahr ist in Store Dyrehav, Gribskov Und Jægersborg Dyrhave und Hegn keine Parforcejagd betrieben worden. Die Forstwirtschaft war wichtiger geworden als die Jagd und die alten Jagdwege hatten eine neue Funktion. Daher existieren heute immer noch 85% der Jagdwege in Gribskov und Store Dyrehave, die zum Ende des 17.Jahrhunderts angelegt wurden und die die große Zeit der Parforcejagd bezeugen. Auf diese Weise lebt die Parforcelandschaft von König Christian dem V. weiter. Nun auch als ein Teil des UNESCO Weltkulturerbe.