Ein strebsamer König

Kilometerlange alte Jagdwege schneiden sich kreuz und quer durch Gribskov, Stor Dyrehave und Jægersborg Dyrehave und Hegn. Heutzutage werden die Wege von all denen benutzt, die sich im Wald befinden, aber ursprünglich wurden sie von dem absolutistischen Christian dem V. in den Jahren 1670-1680 geschaffen.

Er zügelte die wilde, unwegsame, nordseeländische Natur Nordseelands indem er ein avanciertes System von Jagdwegen etablierte, die mit Hilfe der damaligen modernsten mathematischen Wissenschaften ausgearbeitet wurden. Die Jagdwege machten es möglich, Parforcejagd zu betreiben. Es handelt sich dabei um eine, aus heutiger Sicht, bestialische Form des Jagens, jedoch war dies höchste Mode im 17.Jahrhundert. Und das nicht nur in Dänemark, sondern in ganz Europa.

Für Christian den V. handelte es sich um Selbstinszenierung. Er wollte zeigen, dass er ein machtvoller König war, der sowohl über Menschen, als auch über Tiere und Natur bestimmte. Die vielen Wege entstanden durch eine enorme Anlegungsarbeit, die vornehme Ingenieurkunst und – nicht zuletzt – die Macht und den Reichtum des Königs demonstrierte.

Während der Parforcejagd spielte der König die Hauptrolle. Es war der König, der zur Jagd einlud, wo berittene Jäger mit ihren Hunden einen ausgewählten Rothirsch stundenlang verfolgten. Und es war der König, der dem Tier den Gnadenstoß gab, als er die Verfolgung abschloss, indem er einen Spieß oder ein kurzes Schwert, den sogenannten Hirschfänger, in das Herz des Tieres stieß.